SEO für Selbstständige: 7 Tipps für mehr Sichtbarkeit bei Google

Du hast viel Zeit und Arbeit in deine Website gesteckt – doch bei Google wirst du kaum gefunden? Damit bist du nicht allein.

Gerade Solo-Selbstständige und kleine Unternehmen investieren viel Herzblut in Design, Texte und Struktur, doch die Sichtbarkeit bleibt aus. Der Grund? Meist fehlt eine solide SEO-Grundlage.

Die gute Nachricht ist, du brauchst weder technisches Spezialwissen noch ein großes Werbebudget oder Marketing-Team, um mit deiner Website bei Google besser zu ranken.

In diesem Artikel zeigt dir Lili Frankus, SEO-Expertin und Gründerin von duwerk, sieben einfache und praxisnahe SEO-Tipps für Selbstständige, mit denen du deine Website ganz gezielt sichtbar(er) machst.

1. Starte mit einer sauberen Website-Basis

Bevor du dich an neue Inhalte oder eine Keyword-Recherche setzt, lohnt sich ein kritischer Blick auf das, was schon da ist. Viele Websites – auch die, die von Agenturen erstellt wurden – sehen auf den ersten Blick überzeugend aus, haben aber im Hintergrund große SEO-Schwächen.

Häufige SEO-Fehler, die Webseiten aufweisen:

  • H1-Überschriften fehlen oder sind falsch gesetzt
  • die Seitenstruktur ist unklar
  • Meta-Beschreibungen sind nicht gepflegt
  • die Ladezeit ist zu lang
  • Dateien wie Bilder oder Videos sind nicht benannt und ALT-Texte sind leer

Mach einen kleinen SEO-Check, bevor du loslegst. Folgende Tools kannst du für den Anfang kostenfrei nutzen.

Tool-Tipps für eine erste SEO-Analyse:

  • Google Search Console: Dein wichtigstes kostenloses SEO-Tool! Es zeigt dir, ob deine Seiten bei Google sichtbar sind, über welche Suchbegriffe du gefunden wirst und ob es technische Fehler gibt.
  • ScreamingFrog: Prüft Indexierungen, mögliche 404-Fehler, Weiterleitungen, die Ladegeschwindigkeit deiner Seite und weitere technische Aspekte.
  • SEO META in 1 Click: Chrome-Erweiterung, um Meta-Daten & Überschriftenstruktur schnell
    zu prüfen.
  • PageSpeed Insights: Ladezeit- und Performance-Check direkt von Google.
  • Ubersuggest Audit: Überblick über technische Fehler, Meta-Texte und Verbesserungsmöglichkeiten.

Diese Tools geben dir ein erstes Gefühl dafür, wo du stehst und ob du erstmal aufräumen solltest, bevor du mit neuen Inhalten beginnst.

2. Content Cluster: Definiere deine Fokus-Themen

Bevor du überhaupt Content erstellst, solltest du dir im Klaren sein: Wofür willst du stehen? Welche Probleme löst du? Welche Themenfelder willst du langfristig besetzen? Diese thematischen Schwerpunkte bilden dein sogenanntes „Content Cluster“.

Starte zu Beginn mit wenigen, aber dafür sehr prägnanten Themen. Dafür kannst du eine einfache Brainstorming-Vorlage oder spezielle Canvas-Modelle zur Contentplanung nutzen.

Tool-Tipps, um deine Content Cluster zu finden:

Warum das wichtig ist? Suchmaschinen lieben thematische Klarheit. Wenn du dich in deinem Content immer wieder um dieselben Kernbereiche drehst, versteht Google besser, worum es bei dir geht und stuft dich als relevante Quelle mit Expertise ein.

Praxisbeispiel: Eine Business-Fotografin mit einem besonderen Fokus auf Female Founders könnte sich rund um folgende Themen positionieren:

SEO für Selbstständige: Beispiel für ein Content Cluster mit Fokus auf Business-Fotografie

Mit Unterthemen wie „Fotografie für Gründer:innen“, „Social-Media-Fotos für Unternehmen“ oder „Selbstbewusst auftreten vor der Kamera“ zeigt ein Content Cluster, in welchen Themenfeldern deine Expertise liegt.

Diese Themen lassen sich in einem Content Cluster strukturieren und gezielt mit Landingpages, Blogartikeln oder Testimonials füllen. So wird die eigene Expertise sichtbar und die Zielgruppe direkt angesprochen.

Google erkennt durch die thematische Tiefe, dass hier echtes Fachwissen steckt und belohnt das mit besseren Rankings bei relevanten Suchanfragen wie „Business Fotoshooting“ oder „Posen für Business Portraits“.

3. Funnel-Start: Warum du mit Bottom-Funnel-Content beginnst

Wenn du mit SEO beginnst, solltest du dich zuerst auf die Inhalte konzentrieren, die am dichtesten an einer Conversion liegen. Denn wer schon aktiv nach einer Lösung sucht, ist näher an der Entscheidung. Genau hier liegt das Potenzial für deinen nächsten Content.

Was passiert in den einzelnen Funnel-Stufen?

  • Top of Funnel (ToFu): Die Zielgruppe stößt zum ersten Mal auf ein Thema oder erkennt, dass sie ein Problem hat. Jetzt beginnt die Recherche – meist unspezifisch, über Blogartikel, Inspiration oder Erfahrungsberichte.
  • Middle of Funnel (MoFu): Jetzt wird verglichen. Wer bietet was an, welche Optionen gibt es? Case Studies, FAQs oder Vergleiche passen in diese Phase.
  • Bottom of Funnel (BoFu): Die Kaufabsicht ist da. Die Person sucht nach konkreten Anbietern oder Lösungen – genau hier solltest du ansetzen.

Starte daher mit konkreten Landingpages zu deinen Leistungen. So schöpfst du das größte Potenzial direkt zu Beginn ab, holst kaufbereite Besucher:innen auf deine Seite und kannst dich später um Inhalte für frühere Funnel-Stufen kümmern.

SEO für Selbstständige: Simpler Marketing-Funnel zur Erklärung der drei Phasen Top of Funnel, Middle of Funnel und Bottom of Funnel.

Ein simpler Marketing-Funnel visualisiert, wie Inhalte entlang der Customer Journey strukturiert werden sollten.

4. Keyword-Recherche: So findest du relevante Suchbegriffe für dein Unternehmen

Du weißt jetzt, worüber du schreiben willst. Aber: kennst du auch die Begriffe, mit denen deine Zielgruppe tatsächlich sucht?

So gehst du vor, um Keywords herauszufinden:

  • Brainstorming starten: Überlege dir, was deine Wunschkund:innen bei Google eingeben würden. Denke dabei in konkrete Fragen, Alltagsbegriffen und typische Formulierungen. Notiere alles – auch Synonyme und umgangssprachliche Varianten.
  • Wettbewerber vergleichen: Schau dir die Seiten von deinen relevantesten Wettbewerbern an. Welche Schlagworte nutzen sie im Website-Menü, auf Unterseiten oder im Blog?
  • Tools nutzen: Recherchiere und erweitere deine Ideen mit Tools wie Ubersuggest, dem Google Keyword Planner, ChatGPT oder Keywords Everywhere. Schau bei den SEO-Tools zusätzlich auf das monatliche Suchvolumen und wie stark ein Begriff umkämpft ist (SEO Difficulty).
  • Google selbst befragen: Nutze die Autovervollständigung, “Ähnliche Fragen” und die Suchvorschläge ganz unten auf der Google-Ergebnisseite. So findest du weitere relevante Begriffe.
  • Suchintention prüfen: Viele Tools wie Sistrix oder Semrush geben dir Aufschluss über die Suchintention eines Keywords. Doch auch in Google selbst kannst du das prüfen. Gib dazu ein Keyword bei Google ein und beobachte, was ausgespielt wird. Tauchen vor allem Blogartikel auf? Oder eher Landingpages? Daran erkennst du, ob Nutzer:innen gerade informieren, vergleichen oder kaufen wollen.

Tipp: Setze auf sogenannte Long-Tail-Keywords – also längere, präzisere Suchbegriffe wie „Virtuelle Assistenz für Coaches buchen“ statt nur „Virtuelle Assistenz“. So erreichst du genau die Nutzer:innen, die wirklich zu deinem Angebot passen und eine höhere Conversion-Wahrscheinlichkeit aufweisen.

SEO für Selbstständige: Google-Suggest zeigt Keyword-Ideen bei der Eingabe von "Businessfotos"

Google-Suggest: Beim Eintippen des Begriffs “Businessfotos” schlägt Google verwandte Suchbegriffe wie „businessfotos berlin“ oder „businessfotos frauen“ vor. Ideal für eine erste Keyword-Recherche.

5. Landingpages: Deine digitalen Schaufenster

Landingpages sind Webseiten für ein konkretes Angebot mit dem Ziel, Nutzer:innen zu einer Handlung zu bewegen. Eine gute Landingpage erklärt, was du anbietest, baut Vertrauen auf (z. B. durch Logos oder Kundenstimmen) und enthält einen klaren Call-to-Action. Für jedes Thema aus deinem Content Cluster sollte es eine eigene Landingpage geben. Sie hilft nicht nur bei der Conversion, sondern ist auch aus SEO-Sicht wichtig:

  • sie greift ein klares Haupt-Keyword auf
  • sie ist sauber strukturiert (z. B. mit H1, H2, Meta-Tags)
  • sie wird intern sinnvoll verlinkt
  • sie ist für Mobilgeräte optimiert
  • sie lädt schnell und ist nutzerfreundlich

Wichtig: Landingpages sollten nicht mit Informationen überfrachtet sein. Fasse das Wichtigste kurz und klar zusammen. Besucher:innen sollten in wenigen Sekunden verstehen, worum es geht und was der nächste Schritt ist.

6. Blogartikel: Zeig deine Expertise

Der Blog ist eines deiner wichtigsten Werkzeuge für organische Sichtbarkeit. Hier kannst du Themen vertiefen, Vertrauen aufbauen und SEO langfristig wirken lassen.

Ein guter Blogartikel beantwortet alle wichtigen Fragen deiner Zielgruppe klar, strukturiert und verständlich. Gleichzeitig muss er von Suchmaschinen gut gelesen werden können:

  • nutze eine saubere Überschriftenstruktur (H1, H2, H3)
  • verwende aussagekräftige Zwischenüberschriften mit Keywords
  • achte auf ausreichend Textlänge (mind. 1200 Wörter)
  • verlinke intern zu passenden Seiten oder anderen Artikeln
  • integriere ein kurzes FAQ am Ende
  • setze gezielte Call-to-Actions im Fließtext oder als Banner ein

Der Blogartikel zu deinem letzten Firmenevent muss nicht auf ein Keyword optimiert sein. Aber wenn du Zeit und Herzblut in deine Blogartikel steckst, sollte der Großteil dieser auch das Potenzial haben, gefunden zu werden.

Tipp: Erstelle einen Content-Plan. Lege dazu fest, wann du welche Inhalte veröffentlichst und auf welches Keyword sie optimiert sind. Notiere dir auch, welchen Titel du verwenden möchtest, um welches Format es sich handelt und ob du intern verlinken kannst. So behältst du den Überblick und entwickelst Schritt für Schritt eine stimmige Content-Strategie.

7. Technisches SEO & interne Verlinkung: Die versteckten Stellschrauben

Technik klingt erstmal abschreckend, ist aber (zum Glück!) in den Basics gut machbar. Schon kleine Anpassungen können einen großen Effekt auf dein Ranking haben.

Worauf du achten solltest:

  • Jede Seite sollte einen individuellen Meta-Titel und eine passende Meta-Beschreibung haben.
  • Bilder benötigen Alt-Texte und klare Dateinamen, damit Google sie versteht.
  • Deine Website sollte mobil optimiert und schnell ladend sein – das ist nicht nur ein SEO-Kriterium, sondern verbessert auch die Nutzererfahrung.

Tool-Tipps für deinen technischen SEO-Check:

Interne Verlinkung: Mach Google das Leben leichter!

Interne Links helfen Google dabei, deine Inhalte besser zu verstehen und thematisch zu verbinden. Gleichzeitig sorgen sie dafür, dass Besucher:innen länger auf deiner Seite bleiben und sich leichter zurechtfinden.

  • verlinke passende Blogartikel oder Leistungsseiten untereinander
  • nutze sprechende Linktexte (z. B. „Mehr über SEO-Strategien erfahren“ statt „hier klicken“)
  • achte darauf, dass keine Seite isoliert ist

Tipp: Baue in jeden neuen Blogartikel mindestens 2 bis 3 interne Links ein. Das verbessert nicht nur die SEO-Struktur, sondern auch die User Journey.

SEO ist kein Hexenwerk

Suchmaschinenoptimierung ist kein Geheimwissen. Wer sich die Mühe macht, systematisch vorzugehen, wird belohnt. Dabei geht es nicht darum, mit jeder Seite auf Platz 1 in Suchmaschinen zu landen. Viel wichtiger ist, dass du ein solides Fundament legst: mit Inhalten, die echte Fragen beantworten, mit Seiten, die Google versteht, und mit einer Struktur, die Nutzer:innen verständlich durch dein Angebot führt.

Ob Content Cluster, Landingpages oder Blogartikel: mit jeder neuen Seite wächst dein digitales Profil. Fazit: Wer dranbleibt, wird sichtbarer. Und wer sichtbar wird, wird relevant!

Lili Frankus, Gründerin der Marketingagentur duwerk

Lili Frankus ist Gründerin von duwerk, einer kleinen, spezialisierten Marketingagentur, die nicht nur Strategien entwickelt, sondern sie auch umsetzt. Gemeinsam mit ihrem Team übernimmt sie für Selbstständige und Unternehmen das Marketing, als wäre sie Teil des Teams. Dafür entstehen bei duwerk durchdachte Websites, SEO-Strategien und Contentformate, die Menschen erreichen und Suchmaschinen überzeugen.

Bildnachweise: duwerk