7 kreative Marketingmaßnahmen für k(l)eine Budgets

Marketing muss nicht teuer sein. Gerade für kleinere Unternehmen ist wichtig, kreative Maßnahmen mit kleinem Budget umsetzten zu können. Ein paar meiner liebsten Tipps möchte ich deswegen mit euch teilen.

Tipp 1: Alltagsgegenstände nutzen

Jeder von euch nutzt tagtäglich die gleichen Gegenstände – das Smartphone, einen Kugelschreiber, einen Kaffeebecher oder eine Wasserflasche. Warum diese Gegenstände nicht nutzen, um auf euere Leistungen aufmerksam zu machen? Gestaltet diese Gegenstände mit eurem Logo, einem passenden Spruch, ansprechenden Bildern oder einer Illustration. So bekommt ihr mehr Sichtbarkeit im alltäglichen Leben.

Einige Gegenstände lassen sich bereits in geringen Auflagen produzieren oder ihr werdet selbst kreativ und nehmt einen Edding in die Hand. Und falls euch kreative Ideen fehlen, lasst euch von anderen Firmen inspirieren oder beauftragt einen Texter.

Tipp 2: Neue Portale und Plattformen ausprobieren

Wir neigen oft dazu im Unternehmensalltag die gleichen Portale und Plattformen zu nutzen, wie auch im Privaten. Doch es ist nicht zwangsweise so, dass eure Zielgruppe auf Instagram nach eurem Angebot sucht. Nutzt deswegen auch andere Kanäle, auf denen ihr euer Unternehmen eintragen oder präsentieren könnt.

  • Branchenverzeichnisse wie die Gelben Seiten oder Wer liefert was
  • Gewerbliches Profil bei eBay Kleinanzeigen, etsy, nebenan.de oder Google Business

Bei den meisten Portalen kann man ein kostenfreies Profil anlegen. Wenn ihr nach einer Testphase merkt, dass ihr z.B. mehr Anfragen Dank eBay Kleinanzeigen bekommt, lohnt es sich auf die Premium-Version zu wechseln. Und wenn ihr die Möglichkeit habt, fragt eure Kund:innen, wie sie auch euch aufmerksam geworden sind.

Tipp 3: Kleidung nutzen

Habt ihr schon einmal darüber nachgedacht, eure Kleidung als Markenzeichen zu nutzen? Ihr kennt sicherlich viele Unternehmen, die Jacken, Shirts oder Schürzen mit einem Logo nutzen, z.B. in der Gastronomie. Wer es etwas dezenter mag, könnte es auch mit folgenden Optionen versuchen:

  • Stickerei von Logo oder Firmennamen auf den Kragen von Blazer, Hemd oder Bluse
  • markantes Accessoire als Wiedererkennungszeichen, z.B. eine bestimmte Krawatte
  • Kleidungsstück in der Firmenfarbe, z.B. ein Poloshirt oder Blazer

Ich trage bei Workshops häufig meinen beerenfarbigen Blazer, meine Lieblingsfarbe und natürlich Bestandteil meines Markenauftritts.

Und wenn ihr euch unsicher bezüglich passender Farben oder eures Stils seid, nutzt die Expertise von Stilberater:innen. Die liebe Yvonne Wilms verrät auf YouTube, wie ihr euren eigenen Signature Look kreiert.

Tipp 4: Schaufenster als Einladung verwenden

Eine häufig unterschätzte Möglichkeit, um auf sich aufmerksam zu machen, sind die eigenen Schaufenster. Denkt nur an die Floristen, welche meist die farbenfrohsten Schaufensterdekorationen haben. Und wenn ihr kein Schaufenster habt? Dann doch sicherlich eine Eingangstür, ein Fenster zur Straßenseite oder die Möglichkeit einen Info-Kasten anzubringen. Gibt auch eurer Laufkundschaft die Möglichkeit, sich über euch zu informieren. Doch über was könntet ihr schreiben?

  • Die Öffnungszeiten sollten selbstverständlich sein.
  • Weitere Kontaktmöglichkeiten, wie eure Social Media-Kanäle oder der Hinweis auf einen Online-Shop.
  • Hinweis auf zukünftige Aktionen, z.B. Workshops, Kurse, besondere Preisaktionen, Teilnahme an Kreativ-Märkten oder Messen.
  • Aufruf zur Bewerbung; sei es für Auszubildende, Aushilfen oder Fachkräfte.

Dabei solltet ihr darauf achten, dass die Gestaltung optisch einen ansprechenden Eindruck hinterlässt. Wer also keine schöne Handschrift hat, sollte lieber zum Computer greifen. Auch eine Laminierung und die Befestigung mit Washi Tape anstelle von Klebestreifen kann schon optisch einen ganz anderen Eindruck vermitteln. Und wer besonders viel Platz hat, für den kann sich eine professionelle Schaufensterbeklebung oder gar ein Banner lohnen.

Tipp 5: Strategische Partnerschaften schließen

Ihr müsst nicht alles allein schaffen, geht auf die Suche nach Verbündeten. Denn wenn ihr Partnerschaften schließt mit anderen Unternehmer:innen, könnt ihr gemeinsam mehr erreichen.

Überlegt euch dazu:

  • Wer ist einer vor- oder nachgelagerten Wirtschaftsstufe tätig und könnte uns unterstützen? Wenn ihr Marmelade herstellt, könnte eine Bäckerei diese mit zum Verkauf anbieten. Oder es gibt ein Hotel in der Nähe, bei dem die Marmelade perfekt zum regionalen Frühstücksbuffett passt.
  • Wer hat die gleiche Zielgruppe wie wir, bietet aber ein anderes Produkt an? Stellt ihr beispielsweise Stoffwindeln her, sind Eltern eure Zielgruppe. Die gleiche Zielgruppe haben auch Stoffwindelberater:innen, Trageberater:innen, Hebammen, Frauenärzte, Babyfachgeschäfte usw.

Die Zusammenarbeit sollte natürlich zum gegenseitigen Nutzen und auch zum Nutzen für eure Kund:innen sein – eine echte Kooperation.

Tipp 6: Von der Reichweite anderer profitieren

Das Ziel vieler Unternehmer:innen ist es, eine große Bekanntheit aufzubauen. Das ist auch vollkommen richtig, denn nur wenn die Menschen von dir wissen, können sie deine Angebote in Anspruch nehmen. Was ich jedoch ganz oft beobachte ist, dass mühsam versucht wird sich eine große Reichweite aufzubauen, indem man möglichst viele Kanäle parallel bespielt. Deswegen hier mein Tipp für euch: Profitiert von der Reichweite anderer Personen oder Unternehmen.

  • Überleg dir, welche Personen, Institutionen oder Unternehmen die gleiche Zielgruppe wie du haben. Für mich ist das beispielsweise die Soforthelfer-Community.
  • Dann frage an, ob es die Möglichkeit einer Zusammenarbeit gibt. Dies könnte beispielsweise ein Gastauftritt im Podcast, ein Blogbeitrag oder ein Workshop auf einer Veranstaltung sein. Ich durfte beispielsweise schon zwei Mal bei Soforthelfer mein Wissen weitergeben, einmal bei Lunch&Learn und einmal bei der Show.

Wichtig ist, die Reichweite auch richtig zu nutzen. Informiere deine Kund:innen über deinen Auftritt oder Beitrag, berichte auf deinen Social Media-Kanälen darüber und binde ihn auf deiner Homepage ein. Mein Video von Soforthelfer habe ich auf meiner Homepage eingebunden. So können zukünftige Kund:innen sich ein persönliches Bild von mir machen.

Es sollte immer ein Geben und Nehmen sein. Wenn du also von der Reichweite anderer profitierst, lass sie von deinen Erfahrungen, Wissen oder Netzwerk ebenfalls profitieren.

Tipp 7: Essenslieferung an Wunschkund:in

Eine etwas ungewöhnlichere Idee für diejenigen, welche eine eher kleine Zielgruppe oder einen bestimmten Partner für eine Kooperation im Blick haben. Ladet eure Wunschkund:in zum Mittagessen ein. Und damit meine ich nicht, dass ihr einen Termin vereinbart. Nein, lasst das Essen direkt liefern. Sucht euch über einen Lieferdienst ein Mittagessen für die Person aus und lasst dieses zur Mittagszeit direkt ins Büro liefern. Dazu eine kleine Botschaft, die besagt, dass man beim nächsten Mal gerne zu zweit essen möchte. Bei sommerlichen Temperaturen könntet ihr anstelle eines Mittagessens auch ein Eis liefern lassen.

Selbst wenn die Person an dem Tag nicht im Büro ist oder an einer Zusammenarbeit kein Interesse besteht, habt ihr einen nachhaltigen ersten Eindruck gemacht. Alternativ könnt ihr auch einen Gutschein für das Café um die Ecke verschenken, damit sich eure Wunschkund:in die Pause etwas versüßen kann.

Bildnachweise: Canva